GPSR Verordnung für Deutschland zur Produktsicherheit im Onlinehandel

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Die neue GPSR-Richtlinie im E-Commerce: Was Sie wissen müssen


Im Jahr 2024 tritt die General Product Safety Regulation (GPSR) in der EU in Kraft und ersetzt die bisherige Produktsicherheitsrichtlinie (2001/95/EG). Die GPSR bringt weitreichende Veränderungen, insbesondere für den E-Commerce und den grenzüberschreitenden Handel.

Was ist die GPSR-Richtlinie?

Die GPSR ist eine neue EU-weite Verordnung, die die Sicherheit von Produkten für Verbraucher gewährleisten soll. Sie modernisiert die bestehende Gesetzgebung, um den Herausforderungen des digitalen und globalen Handels gerecht zu werden. Besonders relevant ist dies für den Online-Handel, der zunehmend von Drittanbieter-Plattformen und internationalen Verkäufern dominiert wird.

Warum ist die GPSR wichtig für den E-Commerce?

Mit der wachsenden Zahl von Produkten, die über Online-Marktplätze verkauft werden, hat die Produktsicherheit an Bedeutung gewonnen. Fälschungen, minderwertige Produkte und fehlende Konformitätsprüfungen sind nur einige der Probleme, die die GPSR adressieren will. Die Richtlinie legt klare Verantwortlichkeiten für Hersteller, Importeure und Online-Händler fest.

Zentrale Ziele der GPSR:

  • Verbesserung der Produktsicherheit durch striktere Anforderungen.
  • Schutz der Verbraucher vor gefährlichen Produkten, insbesondere aus Nicht-EU-Ländern.
  • Förderung des fairen Wettbewerbs im Binnenmarkt.

Welche neuen Pflichten gibt es für Händler und Hersteller?

Die GPSR führt eine Vielzahl von Anforderungen ein, die insbesondere Online-Händler und Plattformen betreffen:

1. Verantwortlichkeit der Wirtschaftsakteure

Jedes Produkt, das in der EU verkauft wird, muss einen verantwortlichen Wirtschaftsakteur (Hersteller, Importeur oder Bevollmächtigten) haben. Dieser ist für die Konformität des Produkts verantwortlich und muss sicherstellen, dass es den Anforderungen der EU entspricht.

2. Anforderungen für Online-Marktplätze

Plattformen wie Amazon, eBay oder Etsy müssen aktiv Maßnahmen ergreifen, um unsichere Produkte zu identifizieren und zu entfernen. Sie sind verpflichtet, Daten über Händler bereitzustellen und mit Behörden zu kooperieren.

3. Produktkennzeichnung

Produkte müssen mit klaren Informationen gekennzeichnet sein, darunter:

  • Name und Adresse des Herstellers.
  • Rückverfolgbarkeitsinformationen wie eine Seriennummer oder ein QR-Code.

4. Berichtspflicht bei Sicherheitsmängeln

Händler und Plattformen müssen Behörden innerhalb von zwei Tagen über unsichere Produkte informieren und diese vom Markt nehmen.

5. Produktsicherheitsbewertung

Alle Produkte müssen einer Risikoanalyse unterzogen werden, die sowohl physische als auch digitale Risiken (z. B. Cybersecurity) berücksichtigt.

Welche Auswirkungen hat die GPSR auf den grenzüberschreitenden Handel?

Die GPSR hat erhebliche Auswirkungen auf den Import von Produkten aus Drittländern, wie etwa China. Händler, die Produkte aus Nicht-EU-Ländern importieren, müssen sicherstellen, dass diese den europäischen Standards entsprechen. Dies erfordert:

  • Konformitätsdokumente: Der Importeur muss alle relevanten Zertifikate und Prüfberichte bereitstellen.
  • CE-Kennzeichnung: Produkte müssen ordnungsgemäß gekennzeichnet sein.

Für Online-Marktplätze bedeutet dies, dass sie verstärkt auf die Einhaltung der Vorschriften achten und Händler aus Drittländern überwachen müssen.

So bereiten Sie sich auf die GPSR vor

Um die Anforderungen der GPSR zu erfüllen, sollten Unternehmen frühzeitig Maßnahmen ergreifen:

  1. Produktrückverfolgbarkeit sicherstellen: Führen Sie Systeme ein, die die Rückverfolgbarkeit aller Produkte gewährleisten.
  2. Produktdaten aufbereiten: Ergänzen Sie Ihre Datenbasis um Wirtschaftsakteure, Sicherheitsinformationen und mehr.
  3. Dokumentation aktualisieren: Stellen Sie sicher, dass alle erforderlichen Konformitätsdokumente vorliegen.
  4. Produktsicherheitsbewertung durchführen: Überprüfen Sie Ihre Produkte regelmäßig auf Sicherheitsrisiken.
  5. Mitarbeiter schulen: Informieren Sie Ihr Team über die neuen Anforderungen und Prozesse.
  6. Kooperation mit Plattformen: Wenn Sie über Marktplätze verkaufen, arbeiten Sie eng mit diesen zusammen, um Compliance sicherzustellen.

Fazit

Die GPSR ist ein Meilenstein in der Produktsicherheitsregulierung und stellt den E-Commerce vor neue Herausforderungen. Für Händler, Hersteller und Plattformen bedeutet dies mehr Verantwortung, aber auch die Möglichkeit, das Vertrauen der Verbraucher zu stärken. Unternehmen, die frühzeitig handeln und sich auf die neuen Anforderungen einstellen, können nicht nur Bußgelder vermeiden, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Markt sichern.

Bleiben Sie auf dem Laufenden und bereiten Sie Ihr Unternehmen jetzt auf die GPSR vor.

Wenn Sie weitere Informationen benötigen oder Fragen zur GPSR haben, kontaktieren Sie uns. Wir helfen Ihnen, Ihre Produkte und Prozesse rechtskonform zu gestalten.

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