ERP und Onlineshop - Gefahren einer schnittstelle

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Fehler beim Einsatz einer Schnittstelle zwischen Warenwirtschaft und Onlineshop


Die Integration eines Enterprise Resource Planning (ERP)-Systems mit einer E-Commerce-Plattform kann den Betrieb deutlich vereinfachen und die Effizienz verbessern, aber es gibt mehrere häufige Fallstricke, denen Unternehmen während des Prozesses begegnen können.

Diese Themen sind beim Einsatz von Schnittstellen zu beachten:

1. Preisgestaltung

Die Schnittstelle muss in der Lage sein, komplexe Kundenpreisstrukturen effektiv zu verwalten, Aspekte wie Kundenpreislisten, Preisgruppen und Kreditlimits direkt vom ERP zum E-Commerce-System zu synchronisieren. Dies ist vor allem bei einem Onlinehandel relevant, der B2B und B2C Kunden betreut. Wenn die E-Commerce-Plattform damit nicht umgehen kann, ist definitiv die Systemwahl zu überdenken, denn vor allem für größere Unternehmen ist diese Funktion essenziell, um den Vertrieb vollumfänglich zu digitalisieren.

2. Versand

E-Commerce-Lösungen sind oft weniger flexibel als ERP-Systeme bei der Handhabung komplizierter Versandszenarien. Es ist entscheidend sicherzustellen, dass die im ERP verwendeten Versanddienstleister auf der E-Commerce-Plattform verfügbar sind, und manchmal ist ein Drittanbieterprodukt notwendig, um Echtzeitpreise bereitzustellen und den Versand abzuwickeln.

3. Aktionen & Angebote

Die Synchronisierung von Aktionen und Angebote vom ERP zum E-Commerce-System kann aufgrund unterschiedlicher Regeln oder Formate eine Herausforderung darstellen. Online-Aktionen werden in der Regel im E-Commerce-Store verwaltet und müssen als Verkaufsaufträge im ERP umgesetzt werden, andersherum lassen sich offline Aktionen meist nur mit immensem manuellen Aufwand im Onlineshop nachbilden.

4. Steuern

Es ist wesentlich, sicherzustellen, dass sowohl das ERP als auch die E-Commerce-Lösung denselben Steuerdienstleister verwenden, um eine erneute Berechnung der Steuern für jede Bestellung im ERP zu vermeiden, was zusätzliche Gebühren verursachen könnte. Dies ist ein oftmals unterschätzter Punkt. Auch die Übertragung aller relevanten Informationen mit dem Verkauf in das ERP ist zu beleuchten, sodass Sie idealerweise die Buchhaltung nach wie vor vollumfänglich im ERP abbilden können.

5. Zahlungen

Die Flexibilität der Zahlungsabwicklung kann maximiert werden, indem für beide Systeme dasselbe Zahlungsgateway verwendet wird. Dies beeinflusst, ob Mittel auf der E-Commerce-Plattform autorisiert und eingezogen werden oder online autorisiert und im ERP eingezogen werden. Payments und die verbundene Synchronisierung sind außerdem ein wesentlicher Faktor und immer einzubeziehen, damit später nicht verschiedene Datenstände bestehen.

6. API Limits

Beide Systeme haben API-Grenzen, die identifiziert und verstanden werden müssen, um Fehlermeldungen und Timeout-Benachrichtigungen zu verhindern, insbesondere während der Spitzenzeiten. Die Belastungsgrenzen sind hier sehr unterschiedlich und es sollte zwingend ein Dienstleister ins Boot geholt werden, der die passende Expertise besitzt.

Zusammenfassend erfordert eine erfolgreiche ERP- und E-Commerce-Integration eine sorgfältige Berücksichtigung von Preisgestaltung, Versand, Aktionen, Steuern, Zahlungen und API-Grenzen und vielem mehr. Ein strategischer Ansatz, der ein funktionsübergreifendes Team und ein System umfasst, das mit den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens übereinstimmt, kann helfen, diese häufigen Fehler zu vermeiden.

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